„Ein Fall für Wells & Wong“ ist eine Krimiserie für Mädchen der britischen Autorin Robin Stevens. Sie spielt im England der 1930er Jahre in einem Mädcheninternat namens Deepdean. Die Buchreihe umfasst neun Fälle und bis dato einen Extra-Band. Das Buch „ Mord ist nichts für junge Damen“ ist der erste Fall und wurde 2014 veröffentlicht. Es handelt von den Freundinnen Hazel und Daisy, die den Mord an ihrer Lehrerin aufklären.
Rezension „Mord ist nichts für junge Damen“
England, 1934: Die 13-jährige Hazel Wong hat ihren Pullover in der Umkleide des Deepdean Internats für junge Damen vergessen. Diesen möchte sie noch vor dem bevorstehenden Abendessen holen. Als sie die Turnhalle betritt, findet sie die blutüberströmte Leiche ihrer Naturkundelehrerin Miss Bell. Ihr kommt zunächst ein schrecklicher Unfall in den Sinn. Sie verlässt die Turnhalle, um Hilfe zu holen. Neben Daisy kommt auch eine Oberstufenschülerin mit. Die drei betreten die Turnhalle, nur um festzustellen, dass die Turnhalle so aussieht, als wäre nie etwas passiert: Die Leiche ist verschwunden. Die Oberstufenschülerin schenkt Hazel keinen Glauben. Daisy, die seit einiger Zeit mit Hazel eine Detektei gegründet hat, glaubt ihr jedoch und beschließt, dass die beiden diesen mysteriösen Fall lösen.
Im Laufe des Buches müssen sie also nicht nur den Täter finden, sondern auch beweisen, dass es sich tatsächlich um einen Mord handelt. Verdächtige gibt es genug, und je weiter Hazel und Daisy suchen, desto verstrickter wird der Fall.
Das Buch ist wie ein Fallbericht geschrieben. Hazel, die Schriftführerin und Vize-Vorsitzende des zwei-Personen-Detektivclubs, beschreibt aus ihrer Perspektive, wie die Mädchen vorgehen. Dabei lässt sie auch ihre persönlichen Probleme und Gefühle mit einfließen. Der Spannungsbogen wird dauerhaft aufrechterhalten und bis zur Stelle der Auflösung weiß man nicht, wer der Täter ist.
Da dieses das erste von neun Büchern der Reihe ist, gibt es noch keine komplexe, persönliche Hintergrundgeschichte der Protagonistinnen. Trotzdem haben sie Charakter. Daisy ist sehr extrovertiert, kommt gut mit den meisten Menschen klar und wird als gute Freundin beschrieben. Daisy handelt sehr intuitiv, was ihr manchmal einige Probleme bereitet. Hazel ist im Gegenzug eher introvertiert und schüchtern, was an dem Fakt liegen kann, dass sie noch nicht lange in England ist. Sie versucht, es allen recht zu machen, deswegen war sie an der Deepdean zu Anfang ihres Aufenthaltes ein leichtes Opfer für Streiche. Da ihre Ankunft an der Schule im Buch bereits lange zurückliegt, kann man nichts über ihre Charakterentwicklung von dem ihr bekannten Hong Kong zu dem ihr neuen England sagen. Da Hazel im Gegensatz zu Daisy viel über ihre Entscheidungen und Handlungen nachdenkt, ergänzen sich die beiden sehr gut. Trotzdem bemerkt man, dass Daisy Hazel noch oft herumkommandiert.
Insgesamt ist das Buch gut verständlich, es hat einen gut erkennbaren roten Faden. Die Geschichte hat eine interessante Ausgangssituation (ein Mädcheninternat in den 1930er Jahren) und starke Haupt- sowie Nebencharaktere. Obwohl man deutlich merkt, dass die Charaktere noch sehr jung sind, lassen sich Schreibstil und Ausarbeitung der Geschichte gut mit den Geschichten von Sherlock Holmes und Dr. Watson vergleichen. Deshalb ist „Mord ist nichts für junge Damen“ sehr empfehlenswert für Leser ab 12 Jahren.
Verfasst von Schülerreporterin Mira (9b)