Wir trafen uns am frühen Morgen aufgeregt und verschlafen am Düsseldorfer Flughafen und waren mehr als bereit, die große Übersee- Reise anzutreten. Die ersten Schwierigkeiten bescherten uns unsere Sorgenkinder Simon und Janus noch am Düsseldorfer Flughafen mit einer Bastelschere und einem Taschenmesser im Handgepäck und dem ersten verlorenen Ticket nach keinen 200m. Die Bastelschere musste abgegeben werden, das Taschenmesser trat die Reise mit an, kam jedoch nicht weiter als London. Nach einem Zwischenstopp in London, mehreren Sicherheitskontrollen und insgesamt 12 Stunden Flugzeit sind wir 24 Stunden später endlich in San Diego gelandet.
Damit war unsere Reise jedoch noch nicht geschafft, schließlich mussten wir noch durch die Passkontrolle. Durch die Zeitverschiebung wurden wir noch am gleichen Abend vollkommen übermüdet herzlich am Flughafen empfangen und in die Obhut unserer Gastfamilien übergeben.
Jeder Schüler sowie die Lehrer verbrachte die 4 Wochen auf sich allein gestellt in einer Gastfamilie mit einem gleichaltrigen Gastschüler, der im Sommer diesen Jahres nach Deutschland kommt und eine genauso schöne Zeit haben, wie wir sie auch in San Diego hatten.
Am folgenden Samstag, an dem wir alle aufgrund des Jetlags sehr früh wach waren, hatte jeder seinen ersten freien Tag mit der Gastfamilie. Am Sonntag hatten wir eine BBQ-Welcome-Party mit allen Beteiligten des Austausches an einem See bei gutem Wetter und Sonnenschein. Es war ein guter Einstieg in die vier Wochen, da sich alle an dem Tag näher kennenlernen konnten.
An unserem ersten eigentlichen Tag (Montag) trafen wir uns in der Schule, die in den vier Wochen zu unserem Treffpunkt vor den Ausflügen wurde. Wir bekamen an dem Tag ein Tagesticket und wurden einfach losgeschickt, um auf eigene Faust Downtown San Diego zu erkunden. Dienstag war unser erster „Schultag“, an dem wir von Mr. Bricke, der amerikanische Betreuungslehrer, am Morgen gedrillt wurden und unsere Präsentationen über verschiedene Themenpunkte in Bezug auf Deutschland in verschiedenen Klassen mehrmals am Tag gehalten haben. Mittwochs besichtigten wir eine Missionarskirche, die älteste Kirche Kaliforniens und die Altstadt, die jedoch nicht mit unserer Düsseldorfer Altstadt zu vergleichen ist.
Unser erstes größeres Highlight war das „originale“ SeaWorld in San Diego, welches ein Mix aus Delfinarium mit Delfinen, Haien und einer weltbekannten Orca Live- Show und einem Vergnügungspark mit mehreren Achterbahnen und Wasserbahnen ist. Zum Abschluss der Woche besuchten wir eine der Universitäten San Diego’s, welche zu einer der angesehensten Universitäten der USA zählt. Die Chance ergab sich, da der Bruder einer Lehrerin von uns dort ein Stipendium bekommen und uns eingeladen hat.
In unserer zweiten Woche in San Diego hatten unsere Austauschschüler alle frei, da die berüchtigte Spring Break war. Wir packten unsere Sachen zusammen und fuhren zu einer Militärbasis direkt am Meer, wo wir die Nacht über am Strand mit allen Beteiligten des Austausches zelteten. Während wir bei der Welcome Party die Ehre Deutschlands beim Fußball nicht verteidigen konnten, da wir einen sehr unfairen Schiedsrichter erwischt hatten, starteten wir einen neuen Versuch mit einem Volleyball Match am Strand. Dieses Mal gewannen wir sehr deutlich mit einem Punktestand von 21-2.
Am Anfang der dritten Woche hatten wir unseren dreitägigen L.A.-Trip. Am Montagmorgen fuhren wir zu den weltweit bekannten Universal Studios und verbrachten dort den gesamten Tag mit einer Bus-Tour durch die Produktionsstätten bekannter Filme wie zum Beispiel „Der weiße Hai“, „The Flight“ oder „The Fast and the Furious“, mehreren Achterbahnfahrten und einem Abendessen bei Krusty Burgers, welches unseren leidenschaftlichen Simpson Fan(-atiker) Niklas mehr als erfreute. So glücklich haben wir ihn in den vier Wochen kein einziges Mal mehr gesehen und der Koffer war dann auch voll mit Springfield Servietten. Die kurze Nacht im Motel mit einer Decke für zwei Personen ging schnell herum und am Dienstag stand einer der größten Freizeitparks der Welt für uns auf dem Plan.
Im Six Flags Magic Mountain hatten wir einen unserer aufregendsten Tage, an dem das Wetter jedoch leider nicht mitgespielt hat. Aus einem „Ich fahre alle Achterbahnen“ auf dem Parkplatz wurde bei vielen ein „Lasst mich in Ruhe! Ich warte hier auf euch!“, wenn man dann direkt davor stand, so auch bei unseren Lehrern.
An unserem letzten Tag in Los Angeles waren wir typische Touris und verbrachten den Tag am Walk of Fame, wo wir Heidi Klum gesehen haben, am Santa Monica Pier und am Venice Beach, bevor wir am Abend wieder zurückgefahren sind.
Am Freitag waren wir erneut auf einer Militärbasis zu Gast, wo wir die Ehre hatten, die groß gefeierte Zeremonie zur Rekrutierung von neuen Navy- Soldaten mit zu erleben.
Zu Beginn der letzten Woche gingen wir zudem in den weltbekannten und einen der größten Zoos der Welt, den San Diego Zoo. Obwohl dort tausende von Tieren unterkommen, hatten wir etwas Pech, da der Zoo momentan groß umgebaut wird und wir so viele Tiere gar nicht zu Gesicht bekamen. Am darauffolgenden Tag besichtigten wir einen alten Flugzeugträger der US- Marine, der im Hafen von Downtown San Diego als Museum steht. Obwohl dieser von außen gar nicht so sehr riesig aussieht, erscheint er riesen groß, wenn man mitten im Hangar steht und sich nur noch ganz klein fühlt. Zum Abschluss der vier Wochen gingen wir noch einmal geschlossen als deutsche Gruppe shoppen und an den Strand, bevor wir am Donnerstag, an unserem letzten Tag unseren eigentlich ersten richtigen Schultag erlebten und uns am Abend am Flughafen trafen, um Abschied zu nehmen und die Heimreise wieder anraten. Unser Sorgenkind Simon wurde an der Sicherheitskontrolle erneut rausgefischt, da er dieses Mal eine große Flasche Sonnenmilch im Rucksack hatte. Nach zwei anstrengenden Flügen wurden wir am Düsseldorfer Flughafen von unseren Familien wieder in den Arm geschlossen.
Wir hatten eine unvergessliche Zeit in San Diego und sind sehr froh, dass wir mitkommen durften und ein Teil der Gruppe waren.
Kilian und Nils, EF, Mai 2015