Unser vierwöchiger Austausch nach San Diego begann als wir uns an einem Montagmorgen am Flughafen Düsseldorf trafen. Alle waren sichtlich aufgeregt und bereit für das große Abenteuer in Übersee. Nachdem wir die Tickets für den Flug bekommen hatten und ein paar Fotos gemacht wurden, ging es dann auch schon los. Erst Richtung London und von dort nach San Diego, 9.200 Kilometer entfernt von Düsseldorf.
Nach insgesamt 13 Stunden Flug landeten wir wohlbehalten in San Diego. Alle waren sehr aufgeregt ihre Gasteltern und Gastgeschwister zum ersten Mal zu sehen. In der Wartehalle empfingen sie uns mit einem großen Plakat: „Welcome to San Diego“.
Von nun an war jeder Schüler und Lehrer auf sich allein gestellt und lebte die nächsten vier Wochen in einer Gastfamilie. Nach einer kurzen und schlaflosen Nacht wurden viele von uns mit dem Geruch von frisch gebratenen Bacon und Eiern geweckt. Trotz des wenigen Schlafes waren alle bereit für den ersten richtigen Tag in San Diego. Dort trafen wir uns in dem Klassenraum von Mr. Bricke, dem amerikanischen Lehrer, wo jeder ein Tagesticket erhielt und wir eigenständig eine Art Schnitzeljagd durch San Diego Downtown machten. Am Tag darauf trafen wir uns wie jeden Tag in Mr. Brickes Raum und um 8:15 wurden wir dann von Frau Harmuth und Herrn Weckler in den gemieteten Vans abgeholt und fuhren erneut nach „Downtown“, wo wir eine Bootstour durch den Hafen unternahmen. Die Jungen fuhren in dem Van von Frau Harmuth mit und die Mädchen in dem von Herrn Weckler. Am nächsten Tag kam ein weiteres Highlight, besonders für die Mädchen. Ein fünf-stündiger Shoppingtrip im Outlet in der Nähe der Mexikanischen Grenze. Wie auch beim vorherigen Austausch halfen die Schüler einander, und auch den Lehrern, mit Stauraum auf dem Rückflug aus, da unter anderem eins der vier Paar Schuhe von Herrn Weckler verstaut werden musste.
Gekrönt wurde die erste Woche mit dem gemeinsamen Campen am Strand. Nach einem ausgiebigen BBQ und einem gemeinsamen Lagerfeuer schliefen alle in Zelten direkt am Meer ein.
Zum Start der neuen Woche begleiteten wir unseren Host durch seinen Schulalltag und erlebten zum ersten Mal richtigen amerikanischen Schulunterricht. Für viele endete der Schultag mit dem „ROTC“-Unterricht, der die Schüler auf die US Armee vorbereiten soll. Am darauffolgenden Tag, fuhren wir bei strahlendem Sonnenschein mit gemieteten Fahrrädern durch La Jolla dem „Beverly Hills“ von San Diego, vorbei an Stränden und unzähligen Seelöwen, die sich entspannt sonnten. Gekrönt wurde die Fahrradtour von einer gemeinsamen Kanutour auf dem Pazifischen Ozean. Der Ausflug war für viele das Highlight der zweiten Woche von unserem Austausch in San Diego. Weiterhin interessant war der Besuch der „USS Midway“, einem Flugzeugträger der amerikanischen Flotte aus dem Zweiten Weltkrieg. Heute dient er als Museumsschiff, wo uns Veteranen des Zweiten Weltkriegs mehr über seine Funktion erklärten.
Wir starteten den nächsten Tag mit einem gemeinsamen Frühstück am Strand. Um mehr über die Geschichte Kaliforniens zu erfahren, besuchten wir gut gestärkt die älteste Mission Kaliforniens. Im Anschluss ging es weiter in die Altstadt San Diegos, die eher an eine Westernstadt erinnerte als an die Altstadt von uns in Düsseldorf.
Am Freitag begleiteten wir erneut unsere Hosts in die Schule. Diesmal aber hielten wir Unterricht in Form von Präsentationen ab. In unterschiedlichen Klassen stellten wir Themen über Deutschland vor, unter anderem Sport in Deutschland, aber auch unser Schulsystem oder deutsche Musiker. Wir hatten alle viel Spaß dabei, neben themenbezogenen Fragen wurden uns jedoch auch andere teils lustige Fragen gestellt, so zum Beispiel „ob wir Single sind“. Erleichtert konnten wir ins Wochenende starten. Viele verbrachten das Wochenende mit ihrem Host, gingen zu Baseballspielen, auf Poolpartys oder machten Ausflüge. Ausgeruht konnten wir in die dritte Woche des Austauschprogramms starten.
Diese startete mit dem Besuch des berühmten „San Diego Zoo“, welcher durch seine Größe und Vielfalt allen sehr gut gefiel. Zum Abschluss fuhren wir noch in kleinen Gondeln über den gesamten Zoo, bevor wir noch von typisch amerikanischen Schulbussen zurück zur Patrick Henry High School fuhren. Den darauffolgenden Tag fuhren wir zum Coronado Beach, welcher 2012 zum schönsten Strand Amerikas gewählt wurde. Den Tag verbrachten wir am Strand, schwammen oder entspannten uns einfach, um uns auf das größte Abenteuer während des gesamten Austausches vorzubereiten. Wir fuhren am nächsten Morgen direkt mit unseren zwei Vans Richtung Norden, unser Ziel: Los Angeles.
Nach vier Stunden erreichten wir unseren ersten Stopp, die „Universal Studios“. Nach einer gemeinsamen Tour durch den Park hatten wir Zeit um alles selbst zu entdecken. Alle liefen zuerst zu der Harry Potter Themenwelt, die neu erbaut wurde. Nach einer Achterbahnfahrt durch „Hogwarts“ probierten wir Butterbier oder kauften Zauberstäbe von Größen wie Dumbledore. Zum Abendessen aßen wir bei Krusty Burger und fuhren in unser Motel außerhalb von L.A.. Ausgeschlafen begann der Tag mit einem gemeinsamen Frühstück in einem typisch amerikanischen Restaurant mit frischen Pancakes. Anschließend fuhren wir zum „Six Flags Magic Mountains“, einem der Achterbahn Parks in Amerika. Von Achterbahnen im 90° Winkel bis zur Kinderbahn gab es alles, was das Herz eines Achterbahn-Fans begehrt. Am Ende überwunden alle ihre Ängste und jeder fuhr mindestens einmal „Goliath“. Zurück im Motel bestellten wir mit circa zwei Stunden Verspätung und einigen Problemen Pizza. Nach einer kurzen Nacht mussten wir auch schon wieder unsere Koffer packen und der letzte Programmpunkt stand an. Begleitet mit ausreichend basslastiger Musik fuhren wir zum Walk of Fame im Herzen L.A.. Auf dem Rückweg durch das richtige „Beverly Hills“ stoppten wir noch am Santa Monica Peer. Nach einer kleinen Fahrradtour und noch einer Stärkung traten wir die Heimreise Richtung San Diego an.
Nun kam der Tag, der allen schwerfallen würde. Der letzte gemeinsame Tag mit der Gastfamilie. Mehr oder weniger pünktlich trafen wir uns am nächsten Tag am Flughafen San Diegos. Gefühlt 1000 Fotos und unzähligen verbrauchten Taschentüchern später traten wir die Rückreise Richtung Deutschland an. Mit schönen Erinnerungen, neuen Freundschaften und Vorfreude auf den Rückbesuch endete unser Aufenthalt in San Diego 2017.