Obwohl Japans Einkaufsstraßen hinsichtlich Dekoration allemal mit Deutschland mithalten können, gibt es einige gravierende Unterschiede. In dem zum größten Teil shintoistisch und buddhistisch geprägten Japan geht es zu Weihnachten weniger besinnlich zu: Während sich viele christlich Feiernde in Deutschland coronakonform im Kreis ihrer Liebsten den Bauch vollschlagen, Geschenke austauschen und vielleicht in die Kirche gehen, ist das japanische Weihnachten – womöglich durch den ein oder anderen romantisch angehauchten Weihnachtsfilm beeinflusst – zu einer Festivität für Pärchen und Freund*innen geworden.
Man verbringt den sonst wie einen normalen Werktag gehandhabten 24.12. bei romantischen Abendessen und/oder macht sich kleine Geschenke. Vielerorts hat es sich dank vehementer Werbestrategien auch eingebürgert, frittiertes Hähnchen „nach Tradition Kentuckys“ zu essen und zum Nachtisch Erdbeer-Sahnetorte zu naschen.
Die Feierlichkeit, die unserem Weihnachten tatsächlich näherkommt, folgt zu Neujahr, an dem Japaner*innen u.a. mit ihren Familien zusammenkommen und das Jahr mit einem Besuch im Schrein oder Tempel einläuten.
Wenn du deine Verwandten dieses Weihnachten zum Staunen bringen willst, bringe doch ein bisschen Japan nach Deutschland, indem du deine Weihnachtskarte mit dem japanischen Weihnachtsgruß メリークリスマス (merii kurisumasu à Merry Christmas) ausstattest und mit deinem auf Japanisch geschriebenen Namen unterschreibst. Wie das funktioniert, erfährst du hier:
Die japanische Sprache besitzt drei Schriften. Kanji, Hiragana und Katakana. Wenn wir Lehnworte, also nicht ursprünglich japanische Wörter wie z.B. deinen Namen schreiben wollen, nutzen wir Katakana, ignorieren die anderen Schriften also getrost. An Katakana gibt es 46 Zeichen, bei denen jedes Zeichen für einen Vokal oder einen Konsonanten mit Vokal steht. Die einzige Ausnahme dafür ist das Zeichen für „n“. Katakana werden auch insofern wiederverwendet, also man durch Hinzufügen von ゛ und ゜ neue Laute erhält.
Nicht alle in der deutschen Sprache existierenden Laute können im Japanischen eins zu eins wiedergegeben werden: So gibt es z.B. das deutsche „r“ und „l“ und wie wir es kennen, im Japanischen nicht. Es klingt schlichtweg ganz anders. Stattdessen nutzt man für beide Laute die Katakana, die ra, ri, ru, re und ro entsprechen. So wird z.B. aus Lisa リザ (riza) Auch beim „v“ müssen wir tricksen und benutzen stattdessen „b“: Aus Vivi wird ビビ(bibi).
Darüber hinaus gibt es noch eine Reihe von Kniffen, um deinen Namen richtig ins Japanische zu übertragen, wie z.B. das Hinzufügen von „ー” um lang ausgesprochene Silben darzustellen. Da es aber an dieser Stelle den Rahmen sprengen würde, noch mehr Kniffe zu nennen, knobele doch gerne erst selbst einmal ein bisschen und schreibe mir danach eine E-Mail an julia.grosshanten@schule.duesseldorf.de mit einem Foto des von dir geschriebenen Namens um herauszufinden, ob du mit deiner Vermutung richtig liegst.