Am Freitag, den 9. Mai sind wir, die Klasse 10a des Annette Gymnasiums, mit unserer Geschichtslehrerin auf das Geschichtsfestival in Düsseldorf mit dem Motto „Was war? Was ist? Was bleibt?“ gegangen. Es war organisiert von der Mahn und Gedenkstätte Düsseldorf, dem Jugendring Düsseldorf und der Gedenkstätte „Am alten Schlachthof“.
Zuerst durften wir in verschiedenen Gruppen bei Workshops von anderen Schülern teilnehmen. Diese waren wirklich sehr interessant und wichtig für unsere Zeit. Einer handelte von Rechtsextremismus auf TikTok, der andere behandelte, was uns der Zweite Weltkrieg heute noch angeht, und nicht zuletzt gab es einen History Slam von Annette-Schülern der Klassen 8 und EF zur Geschichte Benraths. Alle Workshops waren wirklich mit Liebe und harter Arbeit von Schülern organisiert und haben das Festival passend eingeleitet.
Nach diesen spannenden Vorträgen waren wir dann aber auch endlich an der Reihe und haben unser Projekt präsentiert. Unser Programmpunkt war unter dem Titel „Geschichten aus der Nachkriegszeit“ zu finden. Im Rahmen der Vorbereitung unseres Projekts sind wir davon ausgegangen, dass unsere eigenen Familien selbst wahrscheinlich alle sehr viel durchgemacht und erlebt haben, so dass unsere Familienmitglieder viel zu erzählen haben aus der Kriegs- bzw. direkten Nachkriegszeit. Da es sehr wichtig ist, an diese Zeit zu erinnern, hat sich die ganze Klasse sehr viel Mühe gegeben und auch ein paar nicht so einfache Gespräche mit den eigenen Großeltern geführt, um sich darüber bewusst zu werden, was in unserer eigenen Familiengeschichte eigentlich in dieser Zeit passiert war.
Viele der Geschichten waren nicht sehr schön und wirklich persönlich. Mir haben sie nochmal besonders vor Augen geführt, wie entwürdigend Krieg ist und dass wirklich niemand davor sicher ist, auch dann nicht, wenn der Krieg eigentlich als „vorbei“ gilt. Im Rahmen des Projektes ist auch eine Oma zu uns als Zeitzeugin in die Klasse gekommen und hat von ihrer Geschichte erzählt. Diese Geschichte persönlich zu hören und die Person zu sehen, der solch schrecklichen Dinge als ganz kleines Kind widerfahren sind, war wirklich ergreifend. Viele hat diese aber auch motiviert, tiefer in die eigene Familiengeschichte einzutauchen, so dass wir dann für das Festival viele verschiedene Geschichten gesammelt und mit Schlagworten ausgehängt hatten, damit Interessierte weiter nachfragen und sich die Geschichte von uns erzählen lassen konnten. Dieses Projekt soll auch andere anregen, mal in ihrer Familiengeschichte nachzuforschen. Damals wurde ungern über das Geschehene gesprochen, vielleicht auch in der Hoffnung, den Schrecken zu vergessen, aber das könnte heute im schlimmsten Fall zu einer Wiederholung der Geschichte führen. Man darf besonders das Leid nicht vergessen, das Menschen – und auch Tieren, wie wir herausgefunden haben – widerfahren ist, so dass eine Wiederholung in jedem Fall zu verhindern ist. Nie wieder ist jetzt!
Deshalb war das Festival auch nur der Auftakt und die Präsentation unserer Idee. Es soll ein Podcast mit den gesammelten Geschichten folgen sowie möglicherweise eine Performance an unserer Schule für die anderen Klassen und Jahrgänge geben, um auch dort unsere Idee zu verbreiten und Aufmerksamkeit zu erzeugen.
Aber nochmal zurück zum Festival: Ich fand, es war wirklich eine sehr schöne und wichtige Idee, um Interessierte, aber vielleicht auch Unwissende zusammenzubringen und einen Austausch zu gewährleisten. Es war mit sehr viel Mühe ideenreich gestaltet und zum Glück hat das Wetter auch mitgespielt. Geschichte ist und bleibt ein wichtiger, wenn nicht sogar der wichtigste Teil unserer Gesellschaft und ich finde, dass es mehr solcher Zusammenkünfte geben sollte.
Antonia, Klasse 10a