,,Gib deinen Kleidern eine neue Chance“
Das Prinzip der Tauschbörse ist einfach: Jeder kann Kleidung, Schuhe oder Accessoires mitbringen, die er abgeben möchte. Sei es, weil die Größe nicht passt, die Kleidung nie getragen wurde oder zu schade zum Wegwerfen ist. Im Gegenzug darf sich derjenige dann aus den anderen gesammelten Kleidungsstücken etwas heraussuchen. Das Motto ist: „Gib deinen Kleidern eine neue Chance!“ Denn durch die Tauschbörse können Jugendliche anderen mit ihrer aussortierten Kleidung eine Freude machen.
Ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt ist, dass man die Kleider gleich upcyclen kann und kostenlos den Besitzer wechseln, denn wenn zum Beispiel alte Stoffe durch die Hände eines Kreativen gelangen, werden sie zu einer neuen idealerweise schöneren Daseinsform. Kaufen macht glücklich? Die Zeiten, in denen diese Devise uneingeschränkt galt, sind passé. Leihen und Tauschen gewinnen immer mehr an Bedeutung und etablieren sich als Alternative zum leichtfertigen Konsum. Das schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt, denn die vielen kleinen Dinge, die unbeachtet in unseren Schränken lagern, werden durch Weitergabe oder Sharing effizienter genutzt und verbleiben länger im Kreislauf!
Ideal sind Tauschbörsen vor allem für niedrigpreisige Artikel oder Produkte mit Seltenheitswert, die auf Secondhand-Verkaufsportalen kaum Interessenten finden oder keine nennenswerten Erlöse erzielen. Dabei macht das Tauschen richtig viel Spaß. Beim Stöbern auf den Kleidertauschbörsen wird der Jagdtrieb optimal befriedigt. Über ein originelles Winterstück für einen inviduellen Look freuen wir uns viel mehr als über den Kauf eines Kleidungsstücks, das x-fach in den Läden hängt und uns schon morgen nicht mehr gefällt, weil alle darin herumlaufen.
Auch wir, die Klasse 7f, versuchten am 26. April eine Kleidertauschbörse bei uns im Klassenraum umzusetzen. Unser Resümee: Fast alles hat einen neuen Besitzer! Nur ein geringer Anteil unserer mitgebrachten Produkte wurde den Kindern und Jugendlichen in der Uniklinik Düsseldorf überlassen und einige bei uns im Klassenraum zur Dekoration verwendet.
Um die Kleidertauschbörse vorzubereiten, haben wir zunächst überlegt, ob die Tauschparty im kleinen Kreis stattfinden sollte oder ob wir eine öffentliche Veranstaltung planen möchten. Eine private Tauschbörse bedeutet weniger Aufwand. Sie eignete sich gut für unsere Klasse, die erst wenig Erfahrung im Tausch von Kleidung hat. Wir sind anfangs davon ausgegangen, dass uns weniger zur Verfügung steht, da wir recht ,,wenige“ sind. Allerdings waren die Tische sehr üppig ausgestattet, beinahe überfüllt von Büchern bis zu Outfits für den Sportunterricht und den Sommer.
Das Wichtigste, was wir geregelt haben, war, ob wir einen Eins-zu-Eins-Tausch oder ein freies Tauschen durchführen sollen. Wir einigten uns auf einen Mix: Anfangs führten wir einen Eins-zu-Eins-Tausch durch, bei dem man pro mitgebrachtem Kleidungsstück ein neues Kleidungsstück mit nach Hause nehmen durfte (nachgezählt mit Kärtchen, die uns unsere Deutschlehrerin Frau Lehmkühler anfangs ausgeteilt hat), und zum Schluss galt ein freies Tauschen. Unsere Erfahrung zeigt, dass wir deutlich mehr Kleidungsstücke mitgenommen als abgegeben haben.
Kurzum – es war eine tolle Erfahrung und wir würden am liebsten die nächste Kleidertauschbörse planen.
Firdaous H. (7f)