Im Dezember unternahm der Q2 Grundkurs Geschichte von Herrn Holzinger im Rahmen der Unterrichtsreihe zum Nationalsozialismus eine Exkursion ins EL-DE-Haus nach Köln. Das EL-DE-Haus ist das ehemalige Gestapo (Geheime Staatspolizei) Hauptquartier in Köln und heute das NS-Dok der Stadt mit Museum und Gedenkstätte.
Vor Ort wurden wir durch das Museum geführt und lernten anhand vieler Beispiele über die Gestapo in Köln, über die Opfer der Nazis und über das Gefängnis, das sich im Keller des Hauses befand.
Die Führung durch die Ausstellung ging durch die ehemaligen Büroräume der Gestapobeamten. Hier wurde damals der Nazi-Terror verwaltet und Verhöre durchgeführt. Wir lernten über die Geschichte des Hauses, z.B. dass das Haus, da es unzerstört war, unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg unter anderem als Veranstaltungsort für Feiern, Standesamt und Rentenamt genutzt wurde. In den Jahren nach dem Krieg interessierte sich niemand für die Geschichte des Hauses und erst in den 1970er Jahren wurden Forderungen laut, die Vergangenheit der Gestapo in Köln und die Spuren am Haus zu erforschen und der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Das NS-Dok exisitiert seit 1986 und wird stetig erweitert.
Besonders eindrucksvoll war der Besuch im Keller des Hauses. Hier befinden sich in der heutigen Gedenkstätte noch gut erhalten die ehemaligen Gefängniszellen. In den Zellen konnten wir unzählige sehr gut erhaltene Wandinschriften und Graffitis von ehemaligen Gefangen sehen, darunter Abschiedsbriefe, Bilder oder Kalender in verschiedenen Sprachen, die dokumentierten, wie lange einige Insassen hier unter unmenschlichen Bedingungen eingesperrt waren. Auch sahen wir den vom Keller aus zu erreichenden Innenhof, in dem viele Hinrichtungen stattfanden. Der Besuch in der Gedenkstätte war bedrückend und gleichzeitig sehr beeindruckend.
Im Anschluss unternahmen wir noch einen Rundgang durch die Innenstadt und besuchten weitere Erinnerungsorte und Denkmäler. Wir hielten unter anderem bei Kaufhof (ehemals Leonhard Tietz AG), am Rhein und blickten von dort zu den Messehallen (ehemaliges Zwangsarbeitslager und Sammellager für Deportationen), am „Denkmal für die von den Nazis ermordeten Schwulen und Lesben“ und am Außenkunstwerk „Ma’alot“ des israelischen Künstlers Dani Karavan.
Trotz der Kälte und des schweren Themas hatten wir einen interessanten und lehrreichen Tag.