Schüler*innen berichten über ihre Reise durch die Geschichte des Ersten Weltkrieges mit der Q1
Am Donnerstag, den 14.03., begann unsere Reise: Die Geschichtskurse der Q1 kamen am Museum „l’Historial de la Grande Guerre“ an und konnten es kaum erwarten, die verschiedenen Exponate zu besichtigen.
Nach einem kurzen Einführungsfilm über den Ersten Weltkrieg waren wir bereit, in die Gedanken der Zeitgenossen einzutauchen.
Durch Kunst und Exponate wie (meist für Propaganda verwendete) Poster, Skulpturen sowie authentische Uniformen der Soldaten, Waffen, Mörser und Karten aus verschiedenen Zeitspannen lernten wir die Geschichte des Ersten Weltkriegs näher kennen. Nach einigen Stunden des Gehens und Staunens waren wir erschöpft, als wir schließlich in der hochwertigen Jugendherberge ankamen und den Rest des Tages zur freien Verfügung hatten.
Bei 20° war das Wetter perfekt, um das wunderschöne französische Städtchen mit seinen vielen Gassen zu erkunden, lokale Köstlichkeiten zu probieren, oder sich weitere Sehenswürdigkeiten anzuschauen und Souvenirs zu kaufen.
Geschichte zum Anfassen: Die grausamen Auswirkungen des Ersten Weltkrieges mit eigenen Augen sehen
Am nächsten Tag packten wir unsere Sachen, aßen ein bescheidenes Frühstück und machten uns auf den Weg zum Thiepval Memorial. Das Denkmal wurde zwischen 1928 und 1932 erbaut — die riesige Struktur mit seinen scheinbar endlosen Listen von über 72.000 Namen von Soldaten des Commonwealth, die während der Schlachten an der Somme im Ersten Weltkrieg als vermisst gelten, überwältigte uns. Die Schlachten an der Somme, die von Juli bis November 1916 dauerten, waren einige der verlustreichsten des Ersten Weltkrieges. Allein am ersten Tag der Schlacht, dem 1. Juli 1916, gab es auf britischer Seite über 57.000 Opfer, was ihn zum blutigsten Tag in der Geschichte des britischen Militärs macht.
Es ist schwer vorstellbar, wie viele Menschenleben das sind und dass sie selbst nach 100 Jahren immer noch von Verwandten vermisst und gesucht werden.
Mit unserer authentischen französischen Reiseleiterin machten wir uns auf den Weg einen näheren Blick auf das eigentliche Schlachtfeld im Bereich der Somme zu werfen. Wir gingen durch Schützengräben, die trotz der Zeit ihre ursprüngliche Form behalten haben, und besichtigten Denkmäler und Gräber für britische, kanadische, australische, französische und deutsche Soldaten, wodurch wir den globalen Einfluss des Krieges spürten. Niemandsland, die Zone zwischen den feindlichen Schützengräben, war während des Krieges ein gefährlicher Ort voller Minen, Drahtverhauen und feindlichem Feuer. Wir standen direkt auf Tausenden von Seelen. Hiermit war unsere Reise jedoch nicht zu Ende, wir besuchten zusätzlich noch einen deutschen Soldatenfriedhof, auf dem es auch Massengräber gab.
Später führte uns ein Bauer auf seinen Acker, auf dem man immer noch Überreste der Schlacht finden kann. Schrapnell, alte Schuhe, leere Patronenhülsen (und sogar eine Granate, die uns ein lokaler Bauer zeigte), lagen direkt vor uns, und einige von uns durften sogar welche mitnehmen. Diese Funde verdeutlichten die harte Realität des Krieges mit den physischen Überresten, die noch heute auf den Schlachtfeldern zu finden sind.
Auf dem Soldatenfriedhof waren wir allerdings nur kurz, da das Wetter an diesem Tag leider nicht mitspielte. Der Wind und starker Regen trieben uns zurück zum Bus. Zwar waren wir alle erschöpft und nass, aber wir waren dennoch beeindruckt von unseren Erfahrungen an diesen beiden Tagen und nahmen sie, teilweise mit handfesten Beweisen, mit nach Hause.
Insgesamt war die Kursfahrt nach Péronne eine unvergessliche und bereichernde Erfahrung, die uns nicht nur historische Einblicke ermöglichte, sondern auch die Bedeutung des Zusammenhalts und des Gedenkens an vergangene Ereignisse in Europa und weltweit visuell und haptisch darstellte.